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Anpacken für die Zukunft

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Ole Dierßen ist der neue Regionalmanager der Aktivregion Uthlande

Der neue Regionalmanager der Aktivregion Uthlande ist auf Tour: Amrum, Sylt, die Nationalparkverwaltung in Tönning, und demnächst geht’s auf die Halligen. “Ich würde die Leute gern animieren, mehr Projekte bei uns einzureichen”, sagt der 29-jährige Geograph. “Sie sollen wissen, hier kommt jetzt einer, der freut sich, ihre Ideen zu hören ­– große wie kleine.” Ole Dierßen hat in Freiburg und Greifswald Nachhaltigkeitsgeographie studiert, mit Naturschutz im Nebenfach. Seine Station im Wattenmeer ist die zweite nach einem Regionalentwickler-Job im Biosphärenreservat Schwäbische Alb. Er ist in Lüneburg groß geworden. “Ich hab mich immer schon als Nordlicht gefühlt” sagt er. Als sehr vielseitig begreift er seinen neuen Job in den Uthlanden. “Mit Motivation und guten Ideen helfen, mehr Projekte zu initiieren”, das ist sein Hauptanliegen. Ein Großteil seiner Arbeit wird die Projektberatung sein. “Ich prüfe, ob die Idee zu den Zielen der Aktivregion passt, wie sie sich finanzieren lässt und unterstütze bei der Antragstellung und später auch bei bei der Abrechnung.”

Will motivieren und freut sich auf spannende Projekte: Regionalmanager Ole Dierßen © Aktivregion Uthlande

Will motivieren und freut sich auf spannende Projekte: Regionalmanager Ole Dierßen
© Aktivregion Uthlande

Das Büro der Aktivregion Uthlande ist in Wyk auf Föhr. “Aber nur, weil das ungefähr die Mitte ist”, sagt Dierßen. “Es ist mir wirklich wichtig zu sagen, dass es um die ganze Region geht. Jeder soll von dieser gemeinschaftlichen Sache profitieren können.” Getragen und gespeist werden die Ideenschmieden hauptsächlich von EU-Geldern, die ganz gezielt der Entwicklung des ländliches Raums zugedacht sind. Von den 22 Aktivregionen Schleswig-Holsteins ist die Uthlande mit 34000 Bewohnern die kleinste. Dennoch ist Dierßen seit seinem Amtsantritt im Dezember 2016 noch nicht überall gewesen. Amrum, Föhr, Helgoland, Pellworm, Sylt sowie die Halligen Gröde, Hooge, Langeneß, Nordstrandischmoor und Oland sind sein Revier.

Gute Projekte wurden dort schon angeschoben, etwa die klimaneutrale Wärmeversorgung des Schulzentrums Pellworm oder das Bürgerbeteilungsprojekt “Keitum im Dialog” über die Zukunft des Sylter Dorfes. Kurz vor der Fertigstellung sind zum Beispiel die E-Ladestationen auf Föhr-Land. In der Pipeline ist derzeit “W-Lan für die Uthlande”. Für das Insel- und Halligprojekt, was auf Amrum initiiert und dann ausgeweitet wurde, ist gerade die Machbarkeitsstudie fertig geworden, die jetzt in die Umsetzung geht. Ebenfalls ein großes Vorhaben ist der Umbau der ehemaligen Norddorfer Schwimmhalle für die Amrumer Pottwal-Ausstellung und gezielte Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel auf Sylt. Eine Idee, die sich im Laufe ihrer Entwicklung von einer schlichten Internetplattform zu einer extra dafür angestellten Fachkraft mauserte.

Geld ist da. Die laufende Förderperiode geht bis Ende 2020. Im Topf sind 2,5 Millionen Euro, das heißt rund zweihundert- bis dreihunderttausend Euro pro Kernthema: Tourismus, Energie, Umwelt- und Naturschutz, Mobilität, Wirtschaft, Bildung, Daseinsvorsorge und Soziales. “Alle diese Bereiche zielen auf Nachhaltigkeit”, sagt Dierßen. Das ist auch ein Punkt, der den Job so spannend macht.” Bis zu 70 Prozent Förderquote können kommunale Projekte erreichen, bei privaten gilt ein Maximum von 50 Prozent, außerdem muss es eine öffentliche Ko-Finanzierung geben. Die Projekte werden jeweils auf den Vorstandssitzungen der Aktivregion präsentiert. Die nächsten Termine: 27. März (Husum) und 30. Juni. Jetzt bis Ende März ein Projekt zur Vorstellungsreife zu bringen, sei wohl eher unwahrscheinlich, schätzt Dierßen. Dennoch: “Wer eine Idee im Kopf hat, die er umsetzen will, sollte sich auf jeden Fall bei mir melden. Spätestens vier Wochen vor einer Sitzung, damit Zeit bleibt, den Plan auszuarbeiten.” Ende März in Husum wird unter anderem über die Förderfähigkeit eines Kunstrasenplatzes für den Sportverein Amrum entschieden. Auf der Agenda steht auch das Sylter Sjüün-Projekt, ein interessantes Bilderschau-Abenteuer als Zusammenarbeit des Heimatmuseums mit einer Kieler Künstlerin.

Bei ähnlich gelagerten Ideen in der Region würde Dierßen auch gern vernetzen. Das kann sogar über die Grenzen einer Aktivregion hinausgehen, wie das laufende Projekt “Westküsten Gruppen-Portal” beweist. Dort wird an einem Buchungsportal gearbeitet, über das für Gruppen, Vereine und Busreiseveranstalter All-inclusive-Angebote an der nordfriesischen Westküste organisiert werden. “Solche Synergieeffekte können die Strahlkraft ja enorm erhöhen”, sagt Dierßen. Auch dafür reist er durch die Uthlande. Sein nächster Termin ist die Amtsausschusssitzung auf Pellworm am Mittwoch. “Es macht schon Sinn, dass ich mein Gesicht zeige; viele wissen ja auch gar nicht, dass es uns gibt, was für Fördermöglichkeiten bestehen oder wie sie die Sache angehen sollen.”

Seine Vorgängerin auf dem Posten, die 29-jährige Geographin Julia Bär hatte sich nach nicht ganz eineinhalb Inseljahren wieder ausgeschifft Richtung Stuttgart. “Mich hat die anpackende Mentalität des Südens wieder gereizt”, sagt sie. Diese charmant-diplomatische Aussage lässt Dierßen lächeln. “Ich sehe mich da als Motivator”, sagt er. “Und mir ist es ein echtes Anliegen, die Menschen hier dabei zu unterstützen, diese Region weiter zu mobilisieren.”

Ole Dierßen arbeitet in Wyk im Büro mit Natalie Eckelt zusammen, der Geschäftsführerin und Presseverantwortlichen der Insel- und Halligkonferenz.

Seitdem Ole Dierßen die Zusage für die Regionalmanager-Stelle bekam, sammelt er selbst Ideen. “Ich kann zwar nicht gleichzeitig auch Projektträger sein, aber ich habe ein paar Projekte im Hinterkopf, die ich irgendwann versuchen würde zu initiieren. Aber dazu muss ich die Region erst noch ein bisschen besser kennen lernen.” Sagt’s – und nimmt die Fähre.

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Feuer frei – wir kokeln!

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Das “Biakelied” wird angestimmt

Da waren die Kinder des Amrumer Kindergartens „flenerk & bütjen jongen“  Feuer und Flamme! Am Mittwochnachmittag ging es zum Nebeler Biakehaufen, um zu kokeln und lecker Mitgebrachtes über dem offenen Feuer zu grillen. Zur Einstimmung wurde eine selbstgetextetes „Biakelied“ gesungen. Da wurde einem bei den winterlichen Temperaturen richtig warm ums Herz, und einige Eltern erinnerten sich wehmütig an vergangene Kindertage zurück, als sie selbst nach Schulschluss zum Biake liefen, um im Schatten des großen Haufens kleine Feuer anzuzünden.
DSC_0114_webDie „Flenerk jongen“ hatten eine menschengroße Strohpuppe, den sogenannten Piader, mitgebracht. Der konnte sich schon einmal ein Bild davon machen, was ihn am Dienstagabend erwartet, wenn er beim Biakefest ins Feuer geworfen wird. Das soll den Winter vertreiben.

Und dann entfachte Bäckermeister und Feuerwehrmann Henning Clausen drei kleine „Biakebonker“. Die Kindergartenfeuerteufel brutzelten darüber ihr Stockbrot, das geschmacklich dem Brot von Henning fast das Wasser reichen konnte.DSC_0118_web
Apropos Wasser! Nach einer stimmungsvollen Feuerstunde hieß es „Wasser marsch!“ und Feuerwehrmann Stephan Bunk setzte mit seiner Löschkanone dem Ganzen ein Ende.
Insgesamt eine schöne Veranstaltung und eine gute Einstimmung für das traditionelle „Biake“ am Dienstag. Feuer frei!

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Erste einrichtungsübergreifende Fortbildungsreihe für Amrumer Pädagogen

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Auf Initiative des Inselkindergartens findet in diesem Jahr erstmalig eine einrichtungsübergreifende pädagogische Fortbildungsreihe für Erzieherinnen und Erzieher auf Amrum statt. Es geht um die „sprachliche Bildung im Vorschulbereich“.

Mittagspause am 2. Seminartag: Besuch vom Stellvertretenden Schuleiter der Öömrang Skuul, Stephan Schlichting, und Initiator Lothar Herberger

Mittagspause am 2. Seminartag: Besuch vom Stellvertretenden Schuleiter der Öömrang Skuul, Stephan Schlichting, und Initiator Lothar Herberger

Die Fortbildung umfasst fünf Blockveranstaltungen über jeweils zwei Tage und wer erfolgreich teilgenommen hat, schließt mit einem Zertifikat des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen, Schleswig-Holstein ab. Die Veranstaltung wird durch das zuständige Schulamt unterstützt.

Das Angebot traf auf große Resonanz: Zwanzig Amrumer Pädagoginnen, die an ganz unterschiedlicher Stelle im Vorschulbereich auf der Insel tätig sind (AOK Nordseeklinik, Lebenshilfe, Flenerk & Büten Jongen, Satteldüne,) treffen sich an fünf Wochenenden im Februar, März, November und Dezember in den Räumen der Öömrang Skuul, um sich von Freitag bis Sonnabend Nachmittag intensiv mit Sprachförderung und Sprachschulung zu beschäftigen.

Christa Luy, die Kreisfachbeauftragte für Sprachheilpädagogik des Schulamts Nordfriesland, leitet die Seminarreihe, in der sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen in Klein- und Großgruppen vermittelt werden. „Die praktische Erprobung spielerischer Sprachbildung ist fester Bestandteil der Veranstaltungen“, sagt Frau Luy, die als Sonderschullehrerin mit den Schwerpunkten Sprachheilpädagogik, Lernbehinderungen am Förderzentrum Pestalozzischule in Husum tätig ist.

„Es geht darum, den Kindern offen zu begegnen und den konkreten Bedarf der Kinder zu erkennen. Um Sprachfreude zu entwickeln und Sprache bewusst zu erleben, werden alle Sinne angesprochen: sich bewegen, matschen, malen, singen, stampfen, schmecken, fühlen. Nachspüren. Die Selbsterfahrung der Seminarteilnehmer ist wichtig, um eigene Potentiale für Ausdruck, Sprache und Kommunikation zu erleben und weiter zu entwickeln.“

Für eine fundierte Sprachförderung müsse man wissen, was man genau tut. Dazu gehöre neben den analytischen Grundlagen auch die Zuversicht in die eigene Sprachfähigkeit und Methodenkompetenz, um zu beurteilen, wie ein Kind optimal unterstützt werden kann und gegebenenfalls mit den Eltern über weitere Maßnahmen zu sprechen, erläutert Christa Luy den Ansatz der Weiterbildung. „Wir nehmen uns Zeit, um Erfahrungen auszutauschen und aktuelle Fragen zu besprechen.“ Das sei besonders reizvoll, da im Inselkindergarten und in den beiden großen Kliniken auf Amrum sehr viele und sehr unterschiedliche Kinder betreut würden und die Seminar-Teilnehmerinnen einen breiten Erfahrungsschatz mitbringen.

 

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Zwei Pastoren und ein friesischer Gottesdienst 

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Inselpastor Georg Hildebrandt und Pastor Richard Hölck

Inselpastor Georg Hildebrandt und Pastor Richard Hölck

Insulaner und Gäste waren zahlreich zum friesischen Gottesdienst in die St. Clemens Kirche gekommen, wo sie am Eingang vom Inselpastor Georg Hildebrandt und Pastor Richard Hölck herzlich empfangen wurden.

Küsterin Barbara Strauß verteilte Gottesdienst Hefte, die zu diesem besonderen Anlass in friesischer und deutscher Sprache geschrieben waren. Mit: “Hartelk welkimen”, begrüßte der Amrumer Pastor die Gemeinde und freute sich, dass so viele gekommen waren, einen Gottesdienst in der friesischen Sprache “öömrang” mit zu erleben. Er selbst ist vor einigen Jahren nach Amrum gekommen, ohne Friesisch Kenntnisse im Gepäck. Doch jedes Jahr traute sich Pastor Hildebrandt mehr friesische Wörter und Texte in diesem Gottesdienst zu.

Pastor Richard Hölck ist Insulaner und mit dem Friesischen groß geworden, es ist seine Muttersprache und die Insulaner kennen ihn. Beruflich ist er jedoch seit vielen Jahren fest in Hamburg mit seiner Gemeinde in Wandsbek verbunden. Doch an diesem besonderen Gottesdienst teilzuhaben freut ihn ganz besonders und so scheut er auch die Anreise nur für ein paar Stunden nicht.

Gut besuchter Gottesdienst

Gut besuchter Gottesdienst

Den musikalischen Rahmen gestalteten Kirchenmusikern Anne-Sophie Bunk zusammen mit einigen Sängerinnen und Sängern des Kirchenchores und der insularen Gesangvereine, während Doris Müller, Nora Grevenitz und Andrea Hölscher friesische Texte verlasen. Die beiden Pastoren schafften in ihrer Predigt mit einem gemeinsamen Dialog ein Gleichgewicht zwischen beiden Sprachen, so dass jede und jeder in der Gemeinde dem Inhalt folgen konnte. Es ging um das Wachsen, das Wachsen der Saat auf den Feldern, aber auch dem menschlichen Wachsen, nicht in Höhe sondern in der Reife. Vielleicht wuchs so auch der Wunsch bei einigen Zuhörern an diesem Morgen das Friesische noch besser zu verstehen und selbst zu sprechen, ein Korn dafür säten die Pastoren mit diesem Gottesdienst auf jeden Fall.

Mit einem “föl soonk”, verabschiedeten sie ihre Gemeinde, nachdem sich Pastor Hildebrandt bei allen Mitwirkenden des Gottesdienstes und Pastor Hölck bedankte und verkündete, dass er ihn für das nächste Jahr Wieder gewinnen konnte, was zu Beifall in der Kirche führte.

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Biikebrennen mit Sonnenschein und Sternenhimmel

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Traumhafte Bedingungen

Traumhafte Bedingungen

Strahlender Sonnenschein am Biike Tag, besser konnte es nicht sein. Zahlreiche Gäste waren zu diesem besonderen Ereignis angereist.

Jedes Jahr am 21. Februar kommen die Insulaner dem alten Brauch nach, die grossen Feuer zu entzünden. Traditionell versammelten sich Hunderte an der Hüttmann Wiese, wo Kai Quedens die Geschichte um das Biike erklärte. Zusammen mit Bürgermeister Peter Kossmann brachte er den Piader, die mit Stroh gefüllte Opferpuppe, zum Norddorfer Biike. Begleitet von Klein und Groß, Jung und Alt in einem großen Fackelzug. Alle waren sich gewiss, sie würden jetzt den Winter austreiben und die bösen Geister vertreiben, denn Walfänger, die man früher mit diesen Feuern auch verabschiedet hat, gibt es heute nicht mehr.
Alle Feuer waren gut besucht...

Alle Feuer waren gut besucht…

Die meisten Gäste wissen um den Brauch und kommen schon seit Jahren um diesen Tag herum nach Amrum,”Wir lieben diese winterliche Ruhe und flüchten gerne vor der Karnevalszeit zu Hause. Unsere Kinder haben auch die Tradition des Gesichter Schwärzens schnell angenommen und haben mächtig Spaß dabei”, erzählt ein Gäste Ehepaar mit kohlschwarzer Nase.

Die freiwilligen Feuerwehren Norddorf, Nebel, Süddorf-Steenodde und Wittdün sorgten auch in diesem Jahr wieder für Speisen und Getränke Versorgung an ihren Biike Feuern. Gegen 18 Uhr wurden diese in den einzelnen Inseldörfern entzündet. Während einige von Anfang an dabei waren, folgten andere erst nach einem festlichen Grünkohlessen an das wärmende Feuer. “Wir kommen aus Wittdün und sind über Süddorf jetzt nach Nebel gefahren und wollen noch weiter bis nach Norddorf”, berichtet eine ganze Schar aus drei Familien, die mit ihren Fahrrädern und Anhängern einen ganz eigenen “Biike-Umzug” machte. Zwar kippte die Wetterlage in der Nacht, doch blieben viele bis in den späten Abend hinein bei strahlendem Sternenhimmel, vielleicht um sicher zu sein, das jetzt der Winter auch wirklich vertrieben sei und Platz ist für weitere Sonnenstrahlen des Frühlings 😉

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Prickelnder Übermut kombiniert mit Präzision: Amrumer Gospel-Workshop…

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Gospel-Workshop auf Amrum

Gospel-Workshop auf Amrum

Am Ende des Gospel-Workshops mit dem Kölner Chorleiter Darius Rossol stand ein Konzert im Norddorfer Gemeindehaus. Das allein war schon schön; aber die Stimmung in den zig Arbeitsstunden davor war fast noch schöner. Glück für die, die dabei sein konnten!

Sie hatten sich in vier Gruppen aufgeteilt – Sopran, Alt, Tenor und Bass – knapp sechzig Gospelfans; und sie wären noch zwanzig mehr gewesen, wenn die Grippewelle auf den Inseln nicht diese Wucht gehabt hätte. “Aber Hauptsache mehr als vierzig”, sagte Darius Rossol. “Das hat dann schon eine schöne Eigendynamik.”

Mir nach! Darius Rossol in Aktion...

Mir nach! Darius Rossol in Aktion…

Der 47-Jährige, der einst in Hannover Musik und Chorleitung studierte und dort vor zwanzig Jahren gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, einen Gospelchor zu leiten, wo er doch selbst auch in einem sänge, tourt heute mindestens zwölf Mal im Jahr kreuz und quer durch die Republik und holt aus seinen Teilnehmern eine Menge raus: Gute Töne und nicht zuletzt das Vertrauen in sich selbst. Seine didaktischen Kunststückchen machen, dass sich nahezu jede gerade erst gelernte Liedzeile im Hirn festsetzt, seine Verbesserungsvorschläge machen Kopfnicken, und wenn die Bässe ihr Selbstbewusstsein mal wieder aufgaben, dann holte er sie mit einem Satz auf die Singspur zurück. Rossol öffnet sich für seine Sänger, damit sie sich öffnen für ihn. Er erzählt von Liedern und Leben, dafür singen sie, was sie vermögen. Der Deal ging voll auf. “Von null auf hundert in fünfundzwanzigeinhalb Stunden” sagt Rossol mit Blick auf die knappe Workshop-Zeit. “Mich fasziniert das immer wieder, ein Niveau zu finden, was alle zusammenbringt.”

Von null auf hundert in 25 1/2 Stunden...

Von null auf hundert in 25 1/2 Stunden…

Darius Rossol ist schon zum zweiten Mal auf Amrum. Die Amrumerin Anke Tadsen sprach ihn vor ein paar Jahren während eines Workshops auf Sylt an und holte ihn auf die Insel. 2015 dann Föhr, auch da war er so erfolgreich, dass jetzt gleich achtzehn Sänger des Föhrer Gospelchors mit rüber nach Amrum kamen. Und dank der Nebensaison auch Zimmer bekamen.

Der Zuschauerabend war schön gegliedert: zwischen den insgesamt acht Liedern des Chores (traditionelle, moderne und auch deutsche) sang der Amrumer Shanty-Chor und hatte Rossol sowohl ein Duo mit Martina Schmidt-Bendixen als auch ein Solo mit Liedern aus Afrika und zu Luther. Stimmgewaltig und mit einem weichen Klang in ganz viel Raum.

gospel6“Jeder kann singen”, sagt Rossol und macht eine Rechnung auf, die tatsächlich immer stimmt: “Gospel ist ein drittel Singen, ein drittel Zusammensein, ein drittel gemeinsam Essen. Soll heißen, auch wer im Ton quer schlägt, hat immer noch zwei andere Möglichkeiten, sich toll in der Gruppe zu fühlen. Zum Beispiel mit Charme und viel Erdbeerkuchenessen (das von den Teilnehmern organisierte Kaffee- und Kuchenbuffet war dem tollen Tag ebenbürtig).

Er müsse dem Chor dienlich spielen, sagt Jonathan Baer. Der 27-Jährige aus Olpe tourt oft mit Rossol. Wenn er nicht vorsichtig das Cajón – eine Kistentrommel – spielt, dann macht er ein Volontariat bei Radio Siegen. Auch Lars Behrendsen spielt dienlich. Der 47-jährige Föhrer, sonst Masseur in Wyk, begleitet die Gruppe mit der Gitarre. Beide wissen: Sänger first, Instrumente next!

gospel3Für den Berichterstatter formidabel erwies sich Rossol Fragerunde in einer Singpause, wie die Teilnehmer diesen Tag erlebten, wie sie sich fühlten, was sie dachten. “Schaut euren Nachbarn an und gebt das Wort weiter”, schlug er vor. Knapp sechzig Stimmen ruck, zuck aufgezeichnet: die eigene Stimme fühlen, schnelles, neues Lernen, Zutrauen, Input, zu Tränen gerührt, vom eigenen Können erstaunt, erfüllt, einfach nur schön, falsch ist nicht immer falsch. Und dann folgte eine Aussage, der folgte spontaner Applaus: “Für mich ist das hier prickelnder Übermut kombiniert mit Präzision.” Alle lachten.

Wie hoch die Konzentration der Chorleute während des Übens war, merkte man in den kurzen Pausen. Dann wurden Rücken durchgedrückt und Arme gestreckt. Schultern kreisten, und der Nacken wurde gedehnt, ehe es weiter ging. “Ich bitte euch jetzt, nehmt jeden Ton in die Hand”, sagte Rossol. “Und weil das Lied tausend Jahre Geschichte hat, steht bitte auf und stampft mit dem Fuß, damit es mittelalterlich klingt.”

Seine Bilder würden ihnen sehr helfen, hatten viele der Teilnehmer gesagt. Und tatsächlich, wenn Rossol den Gesang mit einem Handstreich unterbrach und anmerkte, man möge doch bitte an ein geöffnetes Fenster und die frische Luft denken, die hineinströme, dann strömten bei Wiederaufnahme der Probe sofort viel frischere Töne aus den Kehlen. Parallel schuf Rossol mit seinen Armen stimmliche Explosionen. “Sie tun so, als habe ihr Lieblingsverein verloren, aber das hat er nicht. Er hat sogar den Titel geholt”, singsangte Rossol. Und sofort hatte der Chor Begeisterung in der Stimme. “Alles ist möglich”, sagt Rossol und lacht. “Man muss es nur richtig erklären.”

Das Ergebnis war eine Wucht. Und als die Zuschauer zum Konzert in den Saal strömten, war die Aufregung spürbar. “Wenn ihr gleich Töne und Texte suchen und nicht finden solltet, dann macht das nichts – das ist geplant”, gab Rossol seinen Sängern augenzwinkernd mit auf den Weg. “Das Besondere hier dran ist wirklich, wir sprechen noch ein halbes Jahr später von diesen zwei Tagen”, sagt eine Teilnehmerin.

Woher kommt dieser den Zuhörer und Mitmacher mit Sicherheit ereilende Gänsehauteffekt beim Gospel? Das fragten sich zig Zuschauer am Konzertabend. “Wenn es groovt, potenziert sich die Energie und überträgt sich auf die Zuhörer”, sagte eine Zuhörerin. Darius Rossol überlegt. “Es könnte die Ehrlichkeit sein”, sagt er. “Manche Lieder erzählen von schweren Situationen. Die laufen in den Texten mit und berühren die Menschen.”

 

 

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Im “Sonnenau” tummeln sich die Handwerker

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Am strandnahe gelegenen großen Gebäude der AOK Nordseeklinik für Mutter und Kind, im Hause “Sonnenau”, sind draußen und drinnen seit Monaten die Handwerker zugange. Es geht um eine neue Fassadenverkleidung, vor allem aber um die Grundrenovierung im Inneren über vier Etagen des unverändert weitgehend aus Holz bestehenden Hauses. Dabei bleibt die äußere Form aber originalgetreu erhalten.

Das Seehospiz II, 1893

“Sonnenau”, wie es heute heißt, oder “Hospiz II”, wie es die älteren Insulaner noch kennen, verzeichnet eine bemerkenswerte Geschichte. Und diese beginnt mit dem Engagement der Westfälischen Diakonissen­anstalt “Sarepta” in Bethel bei Bielefeld unter der Leitung von Pa­stor Friedrich von Bodelschwingh (1831 – 1910).

Diesen hohen Herren, durch seine sozialen Werke im Deutschen Reich sehr bekannt, hatten die Amrumer –   vornean der Inselpastor Tamsen – gerufen, damit er auf Amrum im Trubel des sich an deutschen Küsten ausbreitenden Frem­denverkehres “die frommen Sitten und den Vaterglauben” bewahren mö­ge. Zu diesem Zweck wurde dem “Seehospiz”, wie es kurz genannt wurde, ein umfangreiches Terrain nördlich von Norddorf zunächst verpachtet und später verkauft. Dort entstand 1890 das Seehospiz I. Aber als dann angesichts des Andranges kauflustiger Interessenten und deren Gelder in der Gemeindevertretung alle frommen Vorsätze vergessen wurden und ein überschwenglicher Verkauf von Hektar um Hektar Inselland auf Wittdün und auf der Westerheide an der Sattel­düne bei Nebel begann, erwarb das Seehospiz in weiser Voraussicht und zur Sicherung seiner Arbeit in Norddorf weitere umfangreiche Landflächen vom westlichen Dorfrand längs des Dünenrandes bis fast hin zum Strande und hatte damit zumindest die bauliche Entwicklung und das Fernhalten anderer Interessenten in seiner Hand. Das erste Hospiz öffnete sich christlich gesonnenen Erholungsgästen frei von gesellschaftlichen Konventionen und dem entsprechenden “Brimborium” jener Zeit. Und diese Art des Fremdenverkehres fand im Deutschen Reich einen derartigen Zuspruch, dass sich das Hospiz vor Anfragen kaum retten konnte. Selbst hohe und allerhöchste Herrschaf­ten suchten nun diese ganz auf Erholung ausgerichtete “Sommerfrische” (wie die Ferien an der See genannt wurden), so auch Prinzessin Irene Heinrich, Gattin von Prinz Heinrich (dem Bruder des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.) sowie Prinz Heinrich höchstselbst, die ungeachtet der eher primitiven Umstände Besucher im Seehospiz waren.
Die Prinzessin übernahm 1893 sogar das Patronat für das Seehospiz. Und das hatte angesichts der hohen Verehrung für die damalige Herr­schaft im Deutschen Reich eine unvorstellbare Reklamewirkung.

Das Seehospiz II
Weil die Nachfrage kaum noch zu bewältigen war, wurde in der Verwal­tung des Seehospizes bald über einen weiteren Bau nachgedacht. Es stellten sich allerdings Zweifel über die weitere Arbeit ein, weil es inzwischen einem Interessenten gelungen war, in Norddorf Fuß zu fassen – dem Eisenbahnsekretär Heinrich Hüttmann, der das klei­ne reetgedeckte Schulhäuschen erworben hatte, um darin ein Hotel mit Tanz und Theke einzurichten. Nach der 1940 gedruckten Festschrift “50 Jahre Christliches Seehospiz auf Amrum” von Dr. Bode soll Pastor Bodelschwingh der Gemeinde Amrum (damals Gesamtgemeinde) gedroht ha­ben, mit dem Seehospiz nach der ostfriesischen Insel Baltrum umzu­siedeln, was einen wesentlichen wirtschaftlichen Nachteil für Norddorf bzw. Amrum bedeutet hätte, hatte doch das Seehospiz auch die Häuser in Norddorf in die Belegung mit Sommergästen einbezogen und damit mancher Seemannswitwe zu einer kleinen Einnahme verholfen. Im Gemeinderatsprotokoll ist von einer Auseinandersetzung jedoch nichts vermerkt. Heinrich Hüttmann baute sein Hotel auf, und die West­fälische Diakonissenanstalt errichtete 1893 das Seehospiz II. Auf ei­ner Sitzung im Dezember 1892 hieß es dazu: “Wir wollen zwischen Norddorf und dem Rettungsbootschuppen einen Speisesaal für Gäste mit entschieden christlicher Hausordnung versehen, so dass ein Pastor hier im Sommer Wohnung nimmt. Nur so können wir Norddorf vor weiterer Versumpfung und Überflutung schützen. Die Sache ist doch nicht ganz ohne Wichtigkeit für das Reich Gottes”.
Ein Hamburger Architekt lieferte den Bauplan, und im Frühjahr 1893 wuchs das Gebäude mit vier Etagen, einem Speisesaal und zahlreichen Gästezimmern in die Höhe. Der Holzbau war mit handwerkli­cher Zier geschmückt und trug auf dem Dach einen Rundbalkon mit wei­ter Aussicht über die Insel nach Sylt und Föhr, gekrönt von einem Turm mit Glocke. Die Glocke rief die Hospizgäste zum Gottesdienst, der im Speisesaal stattfand (erst 1929 kam mit Hilfe des Seehospizes das großzügige “Gemeindehaus” mit dem großen Veranstaltungssaal zustande). Ein Prospekt des Jahres 1897 verrät, dass sich im Seehospiz II neben Speisesaal und vorgebauten Veranden 40 Zimmer für etwa 100 Gäste befanden. Und wie beschrieben, alles aus Holz. Nur der Anbau nach Südwesten mit der Küche und Personalzimmern war aus Stein.
Das Hospiz II war damit bis zum Jahre 1911 das “Flaggschiff” der Seehospize und wurde oft das “Pastorale” genannt. Erst nach dem Bau des großen “Ambronenhauses” 1911 wurde es von diesem übertroffen.
Die Seehospize standen unter der Leitung von Diakonissen, die ihre Arbeit wohl verstanden und die auch ein Hotel hätten leiten können, was die Seehospize in gewisser Weise ja auch waren. Unvergessen sind aus den Nachkriegsjahrzehnten Schwester Emma Jühe (1954-1965) oder Schwester Edith Hauthal (1969 – 1989).
Das Seehospiz II hat nun über ein Jahrhundert seine äußere Form be­wahrt. Nur der Aussichtsbalkon mit dem Glockenturm ist zu unbekann­ter Zeit, jedenfalls noch vor den 1930er Jahren verschwunden, vermut­lich auch infolge der Anfälligkeit für Wind und Wetter. Auch im Inne­ren blieb die Holzkonstruktion dank der verwendeten Qualität des Hol­zes erhalten, manche Räumlichkeiten, so der Speisesaal, bis in die jüng­ste Zeit. Nur die Decke wurde wegen der Beheizung aus der Höhe “her­untergeholt”. So kam das Seehospiz II auch durch die beiden Weltkrie­ge ohne Militärbelegung. Nur auf den hohen Dünen im Südwesten wurde ein Beobachtungsstand gebaut. Hier hauste ein Herr Hagendefeld, der sich aber offenbar mehr für das Eiersuchen im Norddorfer Revier als für die Meldung der einfliegenden alliierten Bomberflotten interes­sierte. Jedenfalls bemerkte er nicht, dass in der Nacht vom 7.  auf den 8. September 1941 nur 200 Meter entfernt ein britischer Bomber, Vickers Wellington, auf der Fleeghamheide notlandete und vom Piloten, der an­schließend in das Dorf spazierte und dort als Kriegsgefangener fest­genommen wurde, in Brand gesteckt wurde. Die übrige Besatzung war schon vorher aus dem durch Flakbeschuss beschädigten Bomber über dem Fest­land mit dem Fallschirm abgesprungen.

Erst gegen Kriegsende wurde das Ho­spiz II für eine kurze Zeit mit Nachrichtenhelfern, sogenannten “Blitz­mädchen” belegt. Ostflüchtlinge und Vertriebene musste das große Haus aber nicht aufnehmen. Es war dazu mangels Beheizung auch nicht geeignet, da es ja nur für die Sommersaison gedacht war. Dafür aber wurde das große “Ambronenhaus” bis unter das Dach ab Februar 1945 mit Flüchtlingen aus dem deutschen Osten belegt und war dann nach deren Umsiedlung 1950 in einem derartigen Zustand, dass es für die folgenden Jahre nur als Jugendfreizeitheim genutzt werden konnte. Das Seehospiz II aber konnte wenige Jahre nach Kriegsende seine Tü­ren wieder für Sommergäste öffnen. Dabei behielt dieses Haus noch seinen originalen Charakter mit den knarrenden Treppenstufen und den unverwüstlichen Fußbodendielen. Erst in den 1990er Jahren erfolgte die Renovierung und der Einbau von “Nasszellen”. Und die Holzfassade wurde mit Plastikplatten verkleidet.

Aber ansonsten hielt das Seehospiz II den Veränderungen durch grund­legende An- und Umbauten hinsichtlich der äußeren Silhouette stand. Bis heute! Das große Haus hat nur den Namen gewechselt. Im Jahre 1990 gab die Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta nach der Feier zum 100jährigen Bestehen ihre Arbeit auf Amrum auf und verkaufte das um­fangreiche Gewese für die unvorstellbar niedrige Summe von 12 Milli­onen Deutsche Mark an den deutschgebürtigen schwedischen Unternehmer Siegfried Dath. Und dieser war mit der bekannten Kinderbuchautorin Astrid Lindgren befreundet, die bereit war, die Patenschaft für die Hospize zu übernehmen. Diese erhielten aber neue Namen, benannt nach den Titeln der Lindgren-Bücher. Aus dem Ambronenhaus wurde “Saltkrokan”, aus dem Seehospiz II “Sonnenau”. Die Hospize III und IV hießen nun “Ronja” bzw. “Birkenlund“. Allerdings waren die Hospize schon einige Jahre vorher von ihren profanen Namen befreit worden und hießen in der obigen Reihenfolge „Ambronenhaus“, „Bodelschwingh-Haus“, Tamsen-Haus“ (benannt nach dem Inselpastor Wilhelm Tamsen, der 1888 Pastor Bodelschwingh für die Gründung eines christlichen Seehospizes nach Amrum gerufen hatte) und „Böle Bonken-Haus“ (benannt nach einem überfrommen Küster und Lehrer auf Amrum in den 1880/90er Jahren).
Aber der nicht mehr ganz junge Dath war mit der erfolgreichen Füh­rung des größten Amrumer Fremdenverkehrunternehmens offenbar über­fordert, stellte den Betrieb zunächst auf Mutter und Kind-Kuren um und verkaufte schließlich im Jahre 1993 alles mit “Kind und Kegel” für 25 Millionen DM an ein Konsortium von Kurklinikbetreibern (Rehasan) aus Köln.

Die gegenwärtige Grundrenovierung wird auch am äußeren Bild wenig än­dern. Sie bezieht sich auf die Innengestaltung, wo nach einer Forderung der Belegstellen Mutter und Kinder in getrennten Räumen untergebracht werden müssen. Dadurch gehen zwangsläufig einige Appartements verloren, so dass das Haus “Sonnenau“ nach Abschluß der Arbeiten noch über 18 Appartements verfügt.

Baustelle “Sonnenau”

Aber nicht nur im Haus “Sonnenau” brummt es von handwerklicher Tätigkeit. Auch das ehemalige Seehospiz III, alias Tamsen und jetzt „Haus Ronja“ beschäftigt Scharen von Handwerkern. Hier wird im ehemals geräumigen Speisesaal eine weitere Wohnetage für Räumlichkeiten für Mutter und Kind eingezogen und damit die durch die „Zweiraumforderung“ im „Sonnenau“ reduzierte Nutzung ausgeglichen.
Beide Bauvorhaben sind ein Beweis für das Engagement des Rehasan-Kurkonzernes und ein positiver Faktor für den ganzjährigen Fremdenverkehr im Nordseebad Norddorf.

Georg Quedens

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Mit Tanz und Geschichte, ein Amrumer Abend…

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Unter Beifall liefen die Amrumer Trachtentänzerinnen in das Norddorfer Gemeindehaus  ein und eröffneten den Amrumer Abend mit dem Tanz “Pharisäer”. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt und alle freuten sich schon im Voraus auf diese noch nie da gewesene Veranstaltung von Kai Quedens und den Trachtendamen.

Voll besetzter Saal…

Der Name Kai Quedens steht nicht nur für Kunst und Grafik, sondern auch seit einigen Jahren für Inselgeschichte und Erzählung. Seine Vorträge sind fast immer ausverkauft und wie bei seinem Vater Georg Quedens einfach “grandios”, wie Zuschauer vor der Veranstaltung verlauten ließen.

Mit spitzzüngigen Bemerkungen begann Kai seinen Bildervortrag, der von einzigartigen Fotografien und Illustrationen auf einer großen Leinwand begleitet wurde. Er streifte einmal über die Inseldörfer und durch deren Zeitgeschichte. Mit bildhaftem Material und mitreißenden Storys über Insulanerinnen und Insulaner, deren Leben und Erlebtes, begeistert Kai Quedens.

Die Akteurinnen und Kai Quedens…

Die Leiterin der Trachtengruppe Marret Dethlefsen begrüßte die Zuschauer und freute sich auch viele Amrumer Gesichter unter den Gästen zu sehen. Zur Feier dieses besonderen Abends trugen die Tänzerinnen die Festtags- und Sonntagstracht in bunten und weißen Schürzen, die Marret Dethlefsen in kurzer aber ausführlicher Form erklärte, bevor es mit den nächsten Tänzen weiter ging. Kai hatte noch weitere interessante Inselgeschichten ausgegraben und erzählte diese mit seinem ganz besonderen Charme, dass die Gäste ihm gebannt an den Lippen klebten.

Der lange Applaus am Ende zeugte von einer ganz besonders gelungen Veranstaltung und das spiegelten auch die Spenden am Ausgang, für den Pottwal des öömrang ferian, mit über 700€ wieder. Viel Spaß hatten aber nicht nur die Besucher, sondern auch die Akteure an diesem Abend, die auf einen Klönschnack noch beisammen blieben und sich einig waren; neun Trachten und Kai Quedens, eine tolle Amrumer Kombination.

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F-Junioren: Lange Pause hat sich gelohnt…

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Groß war die Freude der F-Junioren vor dem Kreisentscheid in Viöl am vergangenen Wochenende. Nach langer Spielpause konnten die Amrumer Nachwuchskicker endlich wieder ihrem liebsten Hobby nachgehen. Noch größer war die Freude der Insulaner nach dem Kreisentscheid, der am Ende an Spannung kaum zu überbieten war.

Stolze Sieger…

Im dritten Turnierspiel griffen die TSV-Akteure ins Geschehen ein. Wegen zahlreicher Fehlpässe und fehlender Konzentration im Abschluss kamen sie gegen die SG Dörpum/Drelsdorf nicht über ein 0:0 hinaus. Einen positiven Effekt hatte dieser durchwachsene Einstieg ins Turnier: Es konnte anschließend nur noch besser werden. Und das wurde es im Anschluss dann auch.

Gegen die SG Mitte gingen die Insulaner mit 1:0 in Führung und traten wesentlich selbstbewusster auf als in der ersten Partie. Drei Minuten vor dem Ende glich das gegnerische Team aus. Davon ließen sich die Amrumer aber nicht beeindrucken und erzwangen kurz vor Schluss das 2:1.

Nun wartete der TSV Rot-Weiß Niebüll auf die Inselkicker, der zuvor zwei Siege und ein Unentschieden eingefahren hatte. Es war klar, dass Niebüll bei eigenem Sieg schon als Turniersieger feststehen würde. Dazu kam es nicht, weil die Amrumer eine schöne Kombination mit dem 1:0 veredelten und sich somit ihren zweiten Erfolg sicherten.

Drei Platzierungen kamen für die Insulaner vor der letzten Partie des Kreisentscheids noch in Frage. Bei einer Niederlage gegen die SG Langenhorn/Enge würden sie auf dem dritten Rang landen, bei einem Unentschieden auf Platz zwei und bei einem Sieg auf dem „Platz an der Sonne“. Wie die Partie ausging, ließen die Worte ihres Trainers, Mathias Claußen, anschließend mehr als erahnen: „Unser letztes Spiel war unser bestes“, freute sich der Übungsleiter über den souveränen 3:0-Erfolg seiner Truppe. Damit war klar, dass sich das lange Warten gelohnt hatte. In der Kabine feierten die jungen Fußballer ihren Triumph. Die Freude nach einem Turniergewinn ist doch noch ein bisschen schöner als die Vorfreude.

Für den TSV Amrum spielten Nico Engels (TW), Jakub Manka, Rune Claußen, Matthis Bäder, Daniel Kruggel, Moritz Kruggel und Jonathan Hansen.

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Schulverein der Öömrang Skuul lud zur Mitgliederversammlung…

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Am vergangenen Montagabend lud der Schulverein zur Jahreshauptversammlung in die Räume der Öömrang Skuul ein. Stephan Schlichting als erster Vorsitzender begrüßte alle Anwesenden. Zu seinem großen Bedauern blieben die meisten Sitzplätze leer. „Eine Entwicklung, die uns schon seit einigen Jahren begleitet, uns aber nicht zufrieden stimmt“, so der erste Vorsitzende. Er berichtete, das die Einladung zur heutigen Versammlung im Vorfeld zeitgerecht und auf drei verschiedenen Wegen erfolgte. Der Vorstand des Schulvereins, der sich durchaus einer starken Mitgliederzahl von 144 erfreut, zeigte sich angesichts dieser Entwicklung enttäuscht, denn der Schulverein hat doch eine tragende und wichtige Funktion an der Öömrang Skuul.

Der Vorstand des Schulvereins oben v. links Stephan Schlichting, Rüdiger Seiffert, unten v. links Andrea Bendixen, Barbara Meyer-Timpe, Katrin Schmale

Im offiziellen Teil ging es nun weiter mit der Verlesung des Protokolls der Jahreshauptversammlung 2016 durch die Schriftführerin Barbara Meyer-Timpe, dieses wurde im Anschluss durch Abstimmung genehmigt.

Erster Vorsitzender Stephan Schlichting berichtete in seinem Jahresbericht von einem durchaus positiven und erfolgreichem vergangenen Jahr. Eintritte und Austritte im Verein hielten sich gut die Waage. Der Verein erhielt viele Spenden, unter anderem durch den Bildungsspender, einem Portal im Internet, mit dem jeder mit wenig Aufwand viel Gutes für den Verein und die Schülerinnen und Schüler tun kann. Auch der jährliche Adventsbasar kommt dem Schulverein zugute, „und der vergangene war so ziemlich der Beste, den wir je hatten“, so Stephan Schlichting, und sprach allen Helfern nochmals ein großes Dankeschön aus.

Aufgabe und Ziel des Schulvereins ist, Projekte, Aktionen, Anschaffungen oder Verschönerung des Schulgeländes gezielt dort zu unterstützen, wo der Schulträger seine Grenzen anzeigt. Im vergangenen Jahr zum Beispiel übernahm der Schulverein für einen begrenzten Zeitraum die Trägerschaft, also die „Arbeitgeberfunktion“, für die neu ins Leben gerufene betreute Grundschule im Nachmittag (Amrum News berichtete), bevor zu einem späteren Zeitpunkt das Amt Föhr-Amrum diese Funktion weiterführte. Des weiteren werden auch verschiedene Klassengruppen, z.B. die Theatergruppe mit Zuschüssen unterstützt, damit Fahrten und Unternehmungen außerhalb des Schulalltages auf dem Festland stattfinden können.

Für das kommende Jahr 2017 gibt es schon sehr viele Ideen und Pläne, die unterstützt, initiiert,  gefördert und umgesetzt werden sollen.

Es folgte im Anschluss der Kassenbericht, die Kassenprüfung und die Entlastung von Kassenwart und Vorstand. Da dem Vorstand keine weiteren Anträge vorlagen, schloss der erste Vorsitzende Stephan Schlichting die Jahreshauptversammlung und betonte abschließend: „Wir als Vorstand wünschen uns für die Zukunft mehr Interesse der Mitglieder an der Vereinsarbeit, und sind für Ideen und Vorschläge immer offen. Auch wir werden uns Gedanken dazu machen, wie wir die Eltern und Mitglieder mehr und präsenter erreichen können, um über unsere wichtige Arbeit zu informieren.

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Tragischer Unglücksfall mit tödlichem Ausgang im Seezeichenhafen Wittdün ….

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Flagge auf Halbmast…

Aus noch ungeklärter Ursache ist in der Nacht von Montag auf Dienstag ein Mann im Wittdüner Seezeichenhafen ins Wasser gestürzt. Die Polizei und Rettungskräfte der Insel Amrum wurden nach Mitternacht alarmiert. Die Person konnte zwar geborgen werden, aber jegliche Hilfe kam zu spät, sodass der bereits angeforderte Rettungshubschrauber nicht mehr zum Einsatz kam.

Der Tote trieb in der Nähe des Tonnenlegers „Amrumbank“ in dem nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt kalten Nordseewasser. Bei dem Mann handelt es sich um einen 49 Jahre alten Nordfriesen, der ansonsten auf dem Festland wohnte, wie eine Sprecherin der Polizeidirektion Flensburg erklärte.

Die „Amrumbank“ hatte gestern die Deutschlandflagge auf Halbmast gesetzt. Nach Informationen unserer Zeitung gehörte der Mann seit langer Zeit zur Besatzung des auf Amrum stationierten Tonnenlegers.

Die Kriminalpolizei Niebüll hat gestern ihre Ermittlungen auf Amrum aufgenommen, zunächst geht die Polizei aber von einem tragischen Unglücksfall aus.

 

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CDU-Besuch anlässlich der Landtagswahl im Mai

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Zu Besuch waren Ingbert Liebing, 53, Bundespolitiker und ehemaliger Landesvorsitzende der CDU Schleswig-Holstein, und Astrid Damerow aus Karlum, 58, Landtagsabgeordnete für den Kreis Nordfriesland. Bald sind Landtagswahlen, und in Schleswig-Holstein würde die CDU nach fünf Jahren Opposition gern an die Regierungsspitze zurück. So hatte der hohe Partei-Besuch Anfang der Woche auf Amrum seine Prioritätenliste mitgebracht, was sich alles ändern könnte, sollte, müsste, wenn der Wähler am 7. Mai im CDU-Sinne richtig entscheidet: Zwei neue Schnellfähren fürs Wattenmeer, zwei Bürgermeister für Süddorf und Steenodde, Inselzulagen für alle und kostenloses WLAN …

Volles Seeheim: großes Interesse

Scherz beiseite – aber um den Infrastrukturausbau ging’s natürlich schon. “Eine Insel, die vom Tourismus lebt, muss für Touristen auch gut erreichbar sein”, sagte Liebing und hatte dabei die unbefriedigende Situation auf der Marschbahnstrecke und den Ausbau der Bundesstraße 5 im Auge, die oft – in Verbindung mit der A23 – als Lebensader der Westküste bezeichnet wird. Man solle alle Zugangswege fördern, sagte Liebing auch mit Blick auf die Zukunft des defizitären Flughafens der Nachbarinsel Sylt. Liebing, der auf Sylt lebt, war bis zu seinem Eintritt in die Bundespolitik 2005 Bürgermeister von Sylt-Ost und Chef des Zweckverbandes Flugplatz Sylt. Er hatte vor sechs Monaten zu Gunsten von Daniel Günther auf den Pateivorsitz und den Job als CDU-Spitzenkandidat bei der kommenden Landtagswahl verzichtet.

Die Delegation, begleitet von den drei Amrumer Bürgermeistern, dem CDU-Ortsverband und dem Tourismuschef zog von Süd nach Nord über die Insel und machte für Projekte und Gespräche Station: Feuerwehr, Polizei, Jugendherberge und die Küste hinter Ban Horn waren Schwerpunkte. Im Rahmen des Westküsten-Förderprogramms ITI hatte es Amrum ja gleich mit mehreren Projekten in die Endrunde geschafft: die energetische Optimierung des Schwimmbades und der Jugendherberge, neue Strandübergänge in Nebel und Süddorf sowie die Neugestaltung des Areals neben der neuen Wal-Ausstellung im Norddorfer Naturzentrum. Hier sind die Gemeindevertreter nun gehalten, die entsprechenden Zusagen auch einzufordern.

Sehr wichtig war auch die Themen Küstenschutz und Polizei. Dem ersten galt der Ban Horn-Besuch, wo dem Schullandheim hinter einer sturmflutgebeutelten Düne bald Meerblick droht. In Polizeidingen sei für die Beamten auf den Inseln mittlerweile nach hartem Ringen zwar eine Inselzulage erreicht worden, aber die Situation bei den Wasserschützern sei nicht gut, sagte Liebing. 2016 wurden die Boote auf Sylt und Föhr abgezogen. “Von Brunsbüttel bis zur dänischen Grenze gibt es nur noch die Station in Husum, sonst keine mehr”, sagten Damerow und Liebing. Das sei zu wenig.

Küstenschutz-Thema II: Innerhalb der Nationalpark-Zonen solle es keine weiteren Einschränkungen geben was Nutzungsrechte im Wattenmeer anbelangt, sagte Liebing. Weiter forderte er die Abschaffung der Ausgleichspflicht für Küstenschutz-Maßnahmen. “Küstenschutz ist auch Menschenschutz”, sagte Liebing. Was bedeutet, dass es beispielsweise möglich sein muss, Deiche zu verstärken, ohne der Natur diese durch den Deich verschwundene Fläche an anderer Stelle zurückzugeben. “Da müssen wir dringend zu anderen Regelungen kommen”, forderte Liebing. Bei der anschließenden Fragerunde kam die Vermutung auf, dass schneller (und mehr) Geld in Sylter Küstenschutzprojekte fließe als in hiesige. Die Erkenntnis, dass Naturraum frühzeitig zu schützen ist, sei gewachsen, sagte Liebing, der die Amrumer und Hörnumer Odde als durchaus für vergleichbar hält. Er sähe positive Signale beim Landesbetrieb für Küstenschutz (LKN) in Husum.

Sowohl Liebing als auch Damerow sprachen sich gegen die Kommunal-Reformpläne des SSW aus, die zum Ziel haben, in die Kleinteiligkeit der schleswig-holsteinischen Gemeindelandschaft etwas Luft zu bringen und Großgemeinden mit mindestens 8000, besser noch doppelt so vielen Einwohnern zu schaffen. Amrums Dreieinigkeit in Gefahr? Gar eine Gemeindefusion mit Föhr? Zu dem Thema gab es ein deutliches Nein von beiden und ein Pro für Selbstbestimmung und Wertschätzung der bisher geleisteten Gemeindearbeit.

CDU unter sich: Astrid Damerow und Ingbert Liebing eingerahmt von Heiko Müller (Wittdün), Cornelius Bendixen (Nebel) und Gunnar Hesse (Norddorf)

In der sich anschließenden Publikumsrunde gab es neben ein paar rausgehauenen Wortmeldungen, die leider die Chance auf konstruktives Miteinander vergaben auch groß gedachte Fragen zur touristischen Entwicklung. Haben wir keine Vision? Soll das hier die nächsten zwanzig Jahre so bleiben? “Öffentliche Investitionen ziehen private nach sich”, sagte Liebing und führte St. Peter-Ording als Beispiel an. Er könne die Inselgemeinden nur ermuntern. “Dabei ist eins entscheidend: Selbstbewusst und geschlossen nach außen auftreten.” In Büsum sei früher jede Gemeindeentscheidung ein Kampf gewesen. Daraus habe man gelernt. Heute gäbe es statt Zwietracht ein positiv, geschlossenes Auftreten. Was das für Amrum bedeutet, kam aus dem Publikum: “Wir müssen die Insel ‘verkaufen’, nicht die einzelnen Orte.”

Auch ein Thema: Die Attraktivität der Nebensaison steigern. Es habe einfach zu viel zu, hieß es aus Zuhörerkreisen. Es fehle an Angebot; Beispiel Fischbrötchen und frischer Fisch, beides gäbe es nicht im Winter – und das auf einer Nordseeinsel. Wie Cornelius Bendixen berichtete, wurden Betriebe durchaus auch schon ermahnt, sich an die angegebenen Öffnungszeiten zu halten.

Stichwort Qualität: Wer in sein Haus, sein Geschäft und sein Angebot investiere, dem gehe es hier gut, war eine Meinung. Wer seine Wohnung so belässt wie zu Helmut Schmidts Kanzlerzeiten, der dürfe sich nicht über Leerstand wundern. “Wer fünf Jahre nichts macht, der fällt zurück im Wettbewerb”, sagte Ingbert Liebing.

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Von Meerjungfrauen, Piraten und Krokodilen…

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Meerjungfrauen, Piraten und Krokodile…

Rosenmontag ist auch für die Kleinen auf Amrum ein besonderer Tag. Immer ein großer Spaß ist es für die Kinder der Kindergärten, wenn es ums Verkleiden geht. Unter dem Motto “Meer”spielten, rannten und schwammen viele kreative kostümierte Mädchen und Jungen durch die Räume des flenerk jongen Kindergartens. Es wurde gemeinsam gesungen und anschließend konnten die Meerjungfrauen, Seemänner, Piraten, Krokodile und Haifische in den einzelnen Gruppenräumen auf Schatzsuche gehen, auf Luftmatratzen übers Meer schweben und ein leckeres Kuchenbüffet entern. Wobei die Kinder der bütjen jongen dem Nieselwetter trotzten und mit viel Spiel und Spaß draußen den Rosenmontag feierten. Auch die Mitarbeiterinnen und Eltern hatten sich hinreißen lassen von dem Hauch Karneval und waren in ihre Kostüme geschlüpft, um bei dem bunten Vormittag rund ums Meer dabei zu sein. Ob drinnen oder draußen, klein oder groß, unter oder über dem Meer, alle waren mit viel Spaß und Freude dabei.

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Das muss doch nicht sein…

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“Beim Spaziergang machen wir schon die Haufen von anderen Hunden weg, unglaublich. Es fällt auf uns alle zurück und das ärgert uns mächtig”.

Dass “es Glück bringt, wenn man rein tritt”, ist wohl ein leeres Versprechen, denn sonst gäbe es so einige Lotto-Gewinner auf der Insel Amrum.

Die Rede ist von Häufchen, Haufen, Schiethügeln, Hundekot, Hinterlasssenschaften des Vierbeiners oder schlichtweg:  “Hundeschiet” . Eine Notwendigkeit des Tieres, doch ein großes Ärgernis für die Grundstücksbesitzer, bei denen diese braunen Haufen liegenbleiben und für diejenigen die hineintreten (ob mit Kinderschuhen, Stiefeln, profilreicher Bergsteiger- Sohle oder Joggingschuhen). Immer wieder führt es zu Diskussionen zwischen Hunde- und Nicht-Hundebesitzern. Dabei kommen die meisten ihrer Pflicht nach, den Haufen ihres Hundes weg zu machen. Doch diejenigen, die es eben nicht tun, machen allen Betroffenen das Leben schwer. Schließlich hängen überall auf der Insel gut sichtbar und immer erreichbare Hundetütenspender.
Unfassbar also, das es doch einige gibt, die von diesen keinen Gebrauch machen, denn gerade in letzter Zeit sind diese kleinen oder großen Haufen wieder vermehrt zu sehen. Dann gibt es noch Spezialisten, die zwar den Haufen in die Tüte tun, diesen jedoch achtlos ins Gebüsch werfen oder frech weg liegen lassen. Ob es an dem Deckmantel der dunklen Jahreszeit liegt? Viele gehen morgens und abends im Dunkeln gassi und sehen die Schiethaufen vielleicht gar nicht erst? Und denken somit, dass auch andere sie nicht sehen?! Doch im Licht des Tages kommt das stinkende Geheimnis natürlich zum Vorschein. Andere lassen ihren vierbeinigen Freund einfach “freien Lauf” und bekommen gar nicht erst mit, wo ihr Hund sich verewigt…. Tja, auch wenn man weiter nach Gründen sucht, löst sich das Problem nicht von alleine. Nein, ganz und gar nicht, denn auch ein Hundehaufen verschwindet erst nach vielen Monaten und so ist jede/r Hundehalter/in AKTIV angehalten, seiner/ihrer Pflicht zur Entsorgung der unliebsamen Hinterlassenschaften nachzukommen.
Die Wut gegen den Hundedreck ist nachzuvollziehen, wenn beim Blätterharken solch ungesehenen stinkenden braunen Haufen zwischen den Gartenhandschuhen laden. Auch die Hundehaufen am Wegesrand treffen oft auf Kinderschuhe, denn wo laufen die Kleinen, wenn sie draußen sind? Richtig, fast immer neben dem Gehweg auf dem Grünstreifen. Das Ärgernis liegt also auf dem Boden und hat gerade in letzter Zeit wieder so sehr zugenommen. “Beim Spaziergang machen wir schon die Haufen von anderen Hunden weg, unglaublich. Es fällt auf uns alle zurück und das ärgert uns mächtig”, erzählt eine Gruppe Hundeleute.

Anderenorts werden inzwischen bei gleichen Vergehen empfindliche Geldstrafen ausgesprochen. Soweit muss es doch hoffentlich nicht kommen !?)

Die Insel Amrum appelliert: “Das muss doch nicht sein ! Macht den Hundehaufen weg!”
Hundebesitzerin Kinka Tadsen

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Borowski kommt, Straße muss gesperrt werden…

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Auf Amrum finden für den Kieler Tatort in der Zeit vom 07.03. bis 09.03.2017 Dreharbeiten statt.

Am Dienstag, den 07.03.2017 muss dafür in der Zeit vom 13.00 bis 19.00 mit kurzzeitigen Behinderungen gerechnet werden, da die Straße zwischen der Bushaltestelle am Leuchtturm und der Haltestelle am Campingplatz gesperrt wird.

Die Sperrungen erfolgt in kurzzeitigen Intervallen. Dem Busbetrieb und Rettungsfahrten wird Vorrang gegeben. Die Fährabfahrt- und Ankunftszeiten werden berücksichtigt.

 

In diesem Zusammenhang…

Freiwillige Ordner für „Filmproduktion / Dreharbeiten“ gesucht

Am kommenden Dienstag, den 7.3., wird die Inselstraße in der Zeit von 13.00 bis 19.00 Uhr zwischen der Kreuzung Leuchtturm und dem Ortseingangsschild von Wittdün für Dreharbeiten voll gesperrt sein.

Um den Verkehr in kurzen Intervallen abfließen lassen zu können und ein ungehindertes Durchfahren von Rettungsverkehr und Linienbus zu ermöglichen, werden freiwillige Helfer gesucht, die im Bereich der Straßensperren behilflich sein können.

Für die Zeit von 12.00 bis 19.00 Uhr werden vier Ordner gesucht, die Lust haben, das Team von „Nordfilm Kiel GmbH“ bei der Straßensperrung für Aufnahmen von Teilen des neuen „Kieler Tatorts“ auf der Inselstraße in Wittdün zu unterstützen. Die Vergütung beträgt 20,- Euro netto pro Stunde.

Interessierte wenden sich bitte an:

Nordfilm Kiel GmbH

Philipp Pemöller
Tel.: 040 – 6688 6179

oder

Dörte Brodesser
Tel.: 040 – 6688 6157

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Satteldünen Disease Day…

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Dieses Jahr stand der 10. Tag der seltenen Erkrankungen (Rare Disease Day) unter dem Motto „Forschung“. Dies nahmen die Kinder und Mitarbeiter des Mukoviszidose Zentrums in der Satteldüne wieder zum Anlass eine bunte Aktion in der Cafeteria der Satteldüne zu veranstalten, um den seltenen Erkrankungen eine Stimme zu geben.

Patienten, Ärzte und Mitarbeiter

Forschung ist ein ungemein wichtiges Thema bei Mukoviszidose (CF). 1989 wurde erkannt, dass der Gendefekt sich auf dem verlängerten Arm des Chromosom 7 befindet. Die Ursache war gefunden und versprach viele neue Therapieansätze. Seit dem hat sich sehr viel getan auf der Wissensebene und auch auf der Therapieebene. Dank besserer und neuen Medikamenten konnten Lebenserwartung und Lebensqualität deutlich verbessert werden.

Aber immer noch hoffen wir auf die Forschung, die Heilung bringen soll, bei einer immer noch häufig symptomatischen Behandlung. Neuartige Medikamente, die an der  Ursache der Erkrankung ansetzen, brachten in den letzten Jahren einen großen Sprung nach vorne. Leider profitieren aber noch nicht alle Betroffenen der vererbbaren chronischen Stoffwechselerkrankung, die hauptsächlich Lunge und die Bauchspeicheldrüse betrifft. „Immer noch sehen wir Kinder und junge Erwachsene deren Lebensqualität durch CF erheblich beeinträchtigt wird und die letzte Hoffnung oftmals nur noch an einer Lungentransplantation hängt,“erzählt eine Mitarbeiterin der Satteldüne.

Die Kinder der aktuellen Reha in der Satteldüne waren eifrig dabei das diesjährige Thema „Forschung“ mit zu gestalten. „Sehr aktiv war eine junge Familie, deren 6 jähriger betroffener Sohn mit seinen Geschwistern eine Zeitmaschine baute, die schon mal schnell aus der Zukunft die neuen Medikamente holen sollte, damit es den Kindern die heute mit Mukoviszidose leben direkt besser gehen kann“,erklärte einer der Kinderärzte und freute sich über die Idee und großartige Umsetzung.

Eine Forschungsstation zeigte exemplarisch an drei Bereichen, welchen Effekt der Fortschritt auf die Behandlung von CF hatte. Ein Fühlkarton stellte dar wie viele Kapseln in verschiedenen Größen täglich eingenommen werden müssen um überhaupt Fett verdauen zu können.  Der Einsatz von Enzymen stellte einen entscheidenden Schritt innerhalb der Forschung mit deutlicher Verbesserung der Gewichtssituation, des Krankheitsverlaufs und letztendlich eine Verbesserung im Hinblick auf die Lebenserwartung dar.

Dazu gab es noch die stetig wachsenden Erkenntnisse im Bereich der Hygiene und die verschiedenen Therapieansätzen im Bereich der Inhalation. So u.a. die Idee hochprozentiges Kochsalz zu inhalieren. Ein Grund warum auch das Amrumer Klima so effektiv ist für Mukoviszidose Betroffene Kinder und Erwachsene ist. Die Nordsee mit über 3 % Salzgehalt wird in der Inhalation von meist 3 bis 6 prozentiger Kochsalzlösung  „imitiert“.

Helium gefüllte Ballons demonstrierten wie wichtig Luft zum Atmen ist und gaben ein buntes Bild in der Cafeteria der Fachklinik Satteldüne ab. Die Kinder hatten einen Strang einfarbiger Luftballons aufgefädelt und für jeden siebten Ballon einen bunten gewählt. Dies sollte den Gendefekt symbolisieren.

Die anderen Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis und Adipositas wurden natürlich mit integriert. Neben Mukoviszidose (CF), als seltene Erkrankung, nutzen auch Eltern das kreative Angebot der Aktion, deren Kinder z.B. an PCD leiden. Eine andere seltene Erkrankung, die sehr von den Erfahrungen der Mukoviszidosetherapie profitiert und ebenfalls in der Satteldüne behandelt wird.

Mitarbeiter der Fachklinik

Viele Mitarbeiter der Fachklinik um Chefarzt Dr. Christian Falkenberg unterstützten die Aktion und zum Ende wurde ein Abschiedslied angestimmt, mit spontaner Gitarrenbegleitung durch die Musikpädagogin Mechthild Wrede, „My Ronnie ist over the Ocean“  erklang, um einen langjährigen Mitarbeiter des CF Bereichs zu verabschieden. Krankenpfleger Ronny Grun, den es von der Nordsee an die Ostsee verschlagen wird, verlässt Amrum. „Wir wünschen ihm von Herzen viel Glück und alles Gute,“ sagten ihm seine Kolleginnen und Kollegen von der Kinderfachklinik Satteldüne in herzlicher Umarmung.

Text Melanie Köller/Kinka Tadsen

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Die Amrumer Westküste – wie sie früher war

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Als in den Jahren um 1890 Amrum für die “Anlage von Seebädern”, also für den Fremdenverkehr, entdeckt wurde, auf Wittdün die ersten Hotels und Logierhäuser im Gewoge der Dünen und auf dem hohen Dünenwall ge­baut wurden, in der Inselmitte auf der Westerheide der Grundstein für das feudale Kurhaus “Satteldüne” gelegt war und bei Norddorf die West­fälische Diakonissenanstalt unter Leitung von Pastor Bodelschwingh Seehospize errichtete, boten sich für Postkartenverleger entsprechende Motive an. Hotels, Logierhäuser, Strandleben, Dorfpartien, Dampfer, die nach Amrum fuhren, die Inselbahn, Frauen in Friesentracht und natürlich der Leuchtturm wurden als Fotos vielfältig verwendet und in alle Welt verbreitet. Viele dieser Postkarten sind noch heute in Archiven und in privater Hand vorhanden und vermitteln uns ein aus­reichend gutes Bild über Amrum vor und nach 1900.

Zu diesen Postkarten gehört auch das Bild der Inselgestalt aus der genannten Zeit, und hier fällt vor allem die Form des damaligen Kniepsandes auf. So weit, wie wir zurückwissen, hatte der Kniep immer nur im Südwesten Verbindung mit der Insel Amrum. Bekanntlich kommt der Ge­zeitenstrom und damit auch die Sandwanderung an der Nordseeküste von Südwesten, also etwa aus Richtung Helgoland. Entsprechend zeigen Luft­fotos denn auch die querlaufenden Sande und Untiefen seewärts vom Kniep. Und völlig unsinnig ist die immer wieder in den Medien zu hö­rende oder sehende Behauptung, dass der Kniepsand von der wiederkehrenden, millionenteuren Sandvorspülung des Sylter Strandes profitiert, weil die dortigen Sandmassen nach Amrum wandern. Das ist  gegen den Gezeitenstrom und über das mächtige Vortrapp-Tief zwischen Amrum und Sylt ganz unmöglich!
Die vorliegende Postkarte zeigt die Form des Kniepsandes, wie sie um 1900 und noch bis in die nachfolgenden Jahrzehnte aussah.
Im Südwesten von Amrum, zwischen der Südwestspitze “Wriakhörn” und etwa in Höhe des Süddorfer Strandes, liegt diese Sandbank als kilometerbreite Flä­che im Anschluß an die Inselküste. Auf ihrem hochwasserfreien, ebenen Gelände liegt die Strandhalle mit den Badekabinen des Badeortes Witt­dün, seit 1894 mit dem Ort durch eine Dampfspurbahn verbunden. Die Badeanlage auf dem Kniep war von der Wittdüner Badedirektion im obigen Jahre errichtet worden, um den Gästen “einen kräftigen Wellenschlag zu vermitteln”. Denn kräftige, den Körper massieren­de Brandung war damals das Kriterium eines Nordseebades. Und diese Brandung fehlte am unmittelbaren Wittdüner Strand, weil dieser dem Gezeitenwechsel ausgesetzt, also bei Ebbe trocken lag. Und außerdem behinderte ein östlicher Ausläufer des Kniepsandes die Brandung am Wittdüner Strand. Nun aber konnten die Wittdüner Gäste von morgens bis abends jede Stunde für einen Groschen zum Kniepsandbad fahren! Diese Anlage bestand ursprünglich aus einer Strandhalle mit Restau­rant als Endstation der Bahn sowie zu beiden Seiten die Reihen der Badekabinen, wie die Halle sturmflutsicher auf hohen Balken ste­hend. Und natürlich mit getrennten Damen- und Herrenstränden, wie es die strengen Moralvorschriften jener Zeit forderten.
Durch eine schwere Sturmflut am 31. August 1923 wurde die Strandhalle auf dem Kniep zerstört, aber keine neue aufgebaut. Die Badekabinen wurden stattdessen auf den Schienen der Eisenbahn aufgereiht, so dass sie bei einer Sturmflut zügig an Land gezogen werden konnten. Es gab aber noch eine zweite Badeanlage auf dem damaligen Kniep – vom “Kurhaus Satteldüne”, ebenfalls mit Restauration. Zu dieser Anla­ge führte vom Kurhaus aus eine Pferdebahn.
Ansonsten bestand der Kniep aus einem schmalen Nehrungshaken, etwa einen halben Kilometer vor der Amrumer Westküste. Nach oben aber war die Nehrung offen, so dass von dort der naturgebildete “Kniephafen” hineingriff, bis hinunter in Höhe von Süddorf.

Die Neubildung von Dünen gehört zu den auffälligen Erscheinungen in jüngerer Zeit

Dieser Naturhafen war so tief, dass hier noch um 1900 Austernkulturen angelegt werden konn­ten und im Winter größere Handelssegler zur Winterruhe lagen. An der Küste befand sich in Höhe der heutigen Strandhalle Nebel die erste Station der “Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger”, im Jahre 1865 eingerichtet. Aber dann machte sich von Südwesten kommend eine gewaltige Sandzufuhr bemerkbar – vielleicht nach Auflösung des großen “Seesandes”, einige Kilometer südlich von Amrum liegend, und der Kniephafen versandete. Schon 1870 mußte die Rettungsstation nach Norden, eben unterhalb des Inselbogens “Hörn” verlegt werden, 1870 ein weiteres Mal, bis “Batjes Stieg”. Und noch einmal im Jahre 1876 bis in Höhe des Norddorfer Strandüberganges. Und ebenso mussten die Brücken für den Hörnum – Hamburg – Zwischenverkehr vom Nord­dorfer Strand einige Male nach Norden verlegt werden. Umsonst! Die dynamische Sandzufuhr von Süden ließ den Kniep immer weiter nach Norden wandern. Und inzwischen hatte sich auch der ehemalige Kniep­hafen in eine geschlossene, feste Sandplatte verwandelt, wie es heute noch der Fall ist. Die übrige Inselküste aber hat sich kaum verändert.

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Glück muss der Wal haben: Spende aus Niebüll

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Freuen sich: Jens Quedens (links) und Friedrich Becht

Neues von Spendenseite: Friedrich Becht aus Niebüll hatte vor Monaten vom Amrumer Walprojekt gelesen und sich spontan entschlossen, das Projekt zu unterstützen. Er hat Leuchttürme gebastelt, die in Niebüll im Restaurant Casa Piccolo und auf Amrum in der Töpferei Farbrausch von Manuela Streu und Cornelia Garbe zu Gunsten des Wal-Projektes verkauft wurden. Die Aktion erbrachte 340 Euro zu Gunsten des Öömrang Ferian und soll wiederholt beziehungsweise fortgesetzt werden. Der Verein bedankt sich für das Engagement.

Der Verein freut sich natürlich weiter über Spenden:
Öömrang Ferian, Wal-Spende, DE64 2179 1906 0020 1053 25

 

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Der 100-Jährige, der nicht aus dem Fenster stieg und daher nicht verschwand…

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Fiete Scheer Im Rahmen seiner Familie…

Einen Hundertjährigen zu interviewen macht Bauchdrücken im Vorwege. Zumal, wenn man sich fremd ist und selbst nie in der Zeit gelebt hat, die im bombastischen Langzeitgedächtnis dieser Menschen den größten Raum einnimmt. Hundertjährige sind so zerbrechlich. Und viel zu lange auf der Welt, um noch irgendetwas zu müssen … zuhören, ansehen, antworten gar. Muss man ihre Ruhe stören? “Sie stören nicht”, sagt Friedrich Scheers Sohn Gernot am Telefon. “Mein Vater hat gern Besuch. Aber kommen Sie bitte ein paar Tage nach dem Trubel. Und rufen Sie vorher an.” Am Tag X nach dem Geburtstagstrubel für den wahrscheinlich ältesten Einwohner Amrums nimmt die 95-jährige Frau des Jubilars den Anruf entgegen. Man spürt ihre Zerbrechlichkeit durch den Hörer. Das Bauchdrücken geht wieder los. So viele Menschen auf Amrum erzählen von so vielen netten Momenten mit Friedrich Scheer. Vielleicht muss man ihn gar nicht treffen, vielleicht kann man auch einen schönen Text schreiben, wenn man Menschen fragt, die ihn kennen. Anruf beim Bürgermeister in Nebel: Wie war es auf Friedrichs Geburtstag? Wer hat alles gratuliert? “Feuerwehr und Gesangsverein waren natürlich da”, sagt Bernd Dell-Missier. Friedrich Scheer hat die Feuerwehr Süddorf mit gegründet, seit 1957 ist er bei der Truppe. In den letzten Jahren, als er nicht mehr so gut zu Fuß war, haben sie ihn abgeholt zu ihren Versammlungen, und dieses Jahr im Januar, da sind sie zu ihm in sein Haus in Süddorf gekommen und haben ihn geehrt für 60 Jahre Feuerwehrleben. Ein paar Minuten später erzählt Dell-Missier von dem alten Mann, der gemeinsam mit seiner Frau täglich durch Süddorf spazierte und auf jeder Bank ein Verschnaufpäuschen einlegte. Die wärmenden Sitzkissen trugen die beiden Alten in der Hand, die gerade nicht die des Partners hielt. Von Bank zu Bank zu Bank – gemeinsam jahrelang. “Irgendwann rief er mich an”, erzählt Dell-Missier, “und nannte mir einen Ort Richtung Gewerbegebiet, wo dringend eine Bank hinmüsse; zu große Lücke. Und dann hat die Gemeinde da eine hingesetzt”, sagt er und lacht. “Ich kann Sie ja nicht drängen, aber gehen Sie ruhig hin und machen sich ein Bild von diesen beiden reizenden Menschen.”

“Bernd?” ruft Friedrich Scheer. “Ja, der war ja noch ganz klein damals. Der war immer beim Schmied gucken. War ja spannend da.” Beim Schmied in Nebel ließ Friedrich Scheer früher seine Pferde beschlagen.

Besuch:
Pastor Hildebrandt, Bürgermeister Bernd Dell-Missier, Christian Peters, Uwe Kümmel

Man kommt dem Hundertjährigen sehr schnell nahe, man muss ihm nämlich direkt ins Ohr rufen. “Aber ich hab’ doch gar nichts zu erzählen”, ruft der alte Mann zurück. “Ich war doch nur Landwirt. Da musst du meine Frau fragen.” Hilda Scheer sitzt gegenüber am kleinen Sofatisch im Sessel und liest die Inselzeitung. “Wir hatten Pferde, dann Kühe und dann Gäste.” Nach dem Krieg zogen die Pferde die Fuhrwerke mit Kohle und Brennmaterial, was zweimal in der Woche von Husum auf Schiffen zum Steenodder Hafen kam. Mitte der 1960er hörte das auf und Scheer schaffte sich einen Traktor an. “Pferde kosten Geld, die fressen immer, auch wenn sie nichts tun und nichts einbringen”, ruft Friedrich. Mit dem Traktor wird das Land beackert rund ums Haus in Süddorf, wo sie immer noch wohnen. Acht Kühe gaben Milch, Mehl wurde von Hand gemahlen. In der Stube, wo wir gerade sitzen, stand früher der Trecker. Friedrich Scheers Biographie kann man in der 1992-Chronik von Georg Quedens nachlesen.

Bis vor ein paar Jahren sah man Friedrich Scheer jeden Tag mit einem weißen Eimer die Hauptstraße runter Richtung Watt gehen und dann kurz vorher links weg verschwinden: Eier holen. Er hatte die Landwirtschaft zwar 1982 aufgegeben für den typischen Tausch – Kühe raus, Gäste rein – aber Hühner hatte er weiterhin. Wo sind die heute? “Die hab’ ich gegessen”, ruft er und lacht. Was sein Lieblingsgericht sei? “Aber ich esse doch alles”, sagt er. Und dann: “Buttermilchsuppe.” “Die hat meine Mutter früher immer selbst gemacht, sagt Sohn Gernot. Aus der Milch unserer Kühe.” – “Wenn wir die Kühe früher gemolken haben, kam die Milch in Kannen und die Dorfleute füllten sie sich dann ab”, ergänzt Friedrich Scheer. “Buttermilchsuppe macht heute die Jolanta. Ich habe ihr das gezeigt”, sagt Hilda Scheer. Die Haushalts- und Lebenshilfe kümmert sich liebevollst im Wechsel mit einer Kollegin rund um die Uhr um die beiden Alten. “Bis vor ein paar Jahren musste ich mir noch gar keine Sorgen um beide machen”, sagt Sohn Gernot. Mittlerweile verbringt er, der im Westerwald lebt, seinen Jahresurlaub immer bei den Eltern auf Amrum. Auch die ältere Schwester auf Föhr versucht so oft wie möglich da zu sein.

Fiete beim Angucken seines Geburstagsvideos…

Die Zerbrechlichkeit der beiden Alten berührt viele. Die Haustür steht offen und wer klopft, dem sagt Jolanta, ob die Zeit gerade gut ist für ein Schwätzchen oder eher nicht. Es klopft: Peter Koritzius, seit über dreißig Jahren Feuerwehrkamerad und ein Nachbar. Der auch nicht mehr junge Mann mit Prinz-Heinrich-Mütze auf dem weißen Haar hat einen riesigen Laptop unterm Arm, wo der Film drauf ist, der am Geburtstag gemacht wurde. Klappe auf, Film an, Ton laut: Der Nebeler Gesangsverein Rüm Hart war da, achtzehn Leute, alle rein ins Wohnzimmer der alten Leute, die fein gemacht im Sessel saßen, rappelvoll, Dreierreihen, alles hört auf das Kommando der Dirigentin: Dü min tüs min öömrang lun – die Amrumer Nationalhymne – haben sie gesungen, dann noch eins und noch eins – Hoch, eure Herzen. “Aus der Schule kenne ich das Lied noch” ruft Friedrich als der Nachbar schon wieder weg ist, und Gernot seinem Vater unter Lachen zu erklären versucht, was ein USB-Stick ist, und das da der Film drauf ist.

Wenn man den Mut aufbringt, einfach nichts zu fragen, kann man in dieser Runde prima schweigen. Wir essen Kekse, gebacken von der Tochter. Reichen immer wieder die Schale rum. Irgendwann fällt Friedrich dann die Geschichte mit den Holzschuhen ein. “Sind wir früher mit zur Schule in Nebel gelaufen, auch durch Schnee. Und wenn die nass waren, haben wir sie im Klassenzimmer an den Ofen gestellt”, erinnert er sich. “Da kamen immer Frauen rein, auch wenn wir Unterricht hatten, und haben Brennzeug nachgelegt” sagt Friedrich. Und der Lehrer, der habe geschlagen. “Der hatte seine zusammengedrehte Zeitung hinten in der Hosentasche”, sagt Friedrich. Wir schweigen. Die Alten haben abwechselnd die Augen zu. Zwischendurch die Unterhaltung mit dem Sohn. Was ist Glück? “Glück ist, dass Vater heil aus dem Krieg wiedergekommen ist”, sagt Gernot Scheer. “Er war in der Normandie, aber er hatte Glück.”

Um Jolanta, die im Haus wohnt, zu unterstützen, kommen die Helfer von der Nebeler Sozialstation jeden Tag und kümmern sich um die beiden Alten. “Ich bin so, so dankbar”, sagt Gernot Scheer. “Auch das ist Glück.” Die Nebeler kümmern sich nicht nur um Waschen, Tabletten und all die praktischen Dinge. Sie bringen auch Leben. Sieglinde Mahmens kommt täglich zur Unterhaltung. Worüber redet ihr? “Über früher”, ruft Fiete. ” Die beiden reden auch Plattdeutsch zusammen. “Sie kommt mit alten Magazinen oder Büchern, die interessiert sich dafür”, sagt Friedrich und man sieht ihm an, dass ihn das freut. Ich frage nach alten Fotos. “Gibt nicht so viele”, sagt der Sohn. “Meine Mutter hat irgendwann mal ziemlich gut aufgeräumt.” Kinka Tadsen war zum Geburtstag da und hat Fotos der Familie gemacht. Die beiden Alten, die zwei Kinder mit Partnern, die Enkel. Noch am selben Tag wurden die Fotos den Scheers ins Haus gereicht, gerahmt stehen sie nun auf der Fensterbank.

Weil Hilda Scheer nicht mehr die Stimmkraft hat, so laut zu rufen, unterhalten sich die beiden eigentlich kaum noch. Macht das was? Gernot Scheer lacht. “Sie wird manchmal ärgerlich, weil er sie nicht versteht. Und er winkt sie ab, weil er nichts hört.” Er schaut auf seine Eltern. “Aber wahrscheinlich ist zwischen beiden alles gesagt.”

Bestimmt zwei Stunden sind vergangen. Wir haben Kekse gegessen, viel geschwiegen und viel gerufen. Friedrich Scheer hat akzeptiert, dass man mit der Besucherin kein Friesisch sprechen kann, wie mit sonst fast jedem, der ins Haus kommt. Zum Abschluss korrigiert er die Aussprache der vier Sätzchen (Guten Tag / Wie geht es dir? / Mir geht es gut / Tschüs). In Gedanken heißt eine Sitzbank im Süddorfer Gewerbegebiet fortan Hilda-und-Friedrich-Scheer-Bank. Friedrich Scheer und seine Frau nicken. “Kommst mal wieder”, ruft Friedrich. Hildas Händedruck ist fest.

 

Wir alle von Amrum News gratulieren Friedrich Scheer ganz herzlich nachträglich zum Geburtstag!

 

 

Fotos: Kinka Tadsen, Undine Bischoff

Der Artikel Der 100-Jährige, der nicht aus dem Fenster stieg und daher nicht verschwand… erschien zuerst auf AmrumNews.

Ein Insel-Oscar für TheNo…

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Alle zwei Jahre tritt die friesische Theatergruppe TheNo im Strand 33 in Norddorf auf. Dieses Jahr war es wieder soweit. Mit Spannung und Vorfreude erwartet von den insularen Zuschauern und seit Monaten von den schauspielerischen Inselakteuren geprobt. “At grat freeden”( das große Fressen), hieß in diesem Jahr das Schauspiel, welches aus der Feder von Kai Quedens stammt und ” von allen zusammen mit weiteren Ideen und Dialogen gefüllt wurde, bis es komplett war,” so der Regisseur Kai. 
Der Vorhang ging erstmalig am Donnerstag zur offiziellen Generalprobe auf und das Publikum empfing TheNo mit herzlichem Applaus. Jan Ruth begrüßte an allen drei Spielabenden die Zuschauer und bedankte sich vor allem bei dem Team von Maike und Christian Lass aus dem Strand 33 und der Amrum Touristik für die Mikrophonanlage. In diesem Jahr, wo sie zum 19 Male auftreten möchten Sie dieses Stück Klaus Hahnke widmen, der 17 Male davon mit auf der Bühne stand. Dann hieß es “luas gongt”( los geht es):
Dreh und Angelpunkt sind die Räumlichkeiten des Restaurants “Die schnelle Kartoffel” mit der Gastwirtin Maren, ihrem Mann und Küchenchef Jens mit seinen Beiköchen Reinhard und Dieter, ihre Tochter Hilke, Kellner/Künstler-Punscho Kai, Freundin Barbara, Putzfrau und Mutter von Maren Annegret, Gesundheitsamt Mitarbeiter/ Bankangestellter Jan und die Jugendlichen Caroline, Janne und Aare.
Gelangweilt, mit einer komplizierten Pommesbestellung, ihr Handy nicht aus den Augen lassend und statt bar zu zahlen wieder anschreiben lassen. Die Jugendlichen bringen nicht nur Kellner Kai sondern auch Koch Jens zum Rasen mit ihrer Art und einseitigen Bestellung von “Pommes mä ketjup-mä ketjup an majo- an mä saner wat”. Als Bankangestellter Thilo in Sicht kommt verschwindet Kai mit einem zynischen” det woort wel weder an feinen dai!” (Das wird wohl ein schöner Tag ). Das Restaurant steckt in finanziellen Schwierigkeiten und mit einem “Brainstorming” soll nach Lösungen gesucht werden. Doch schon dieses Wort sorgt für Schenkelklopfer, denn der eine meint es mit Wetterkapriollen zu tun zu haben, die nächste denkt es handelt sich um Streitigkeiten. Ideen werden zusammen getragen und zwischen “mehr Urlaub für alle, Edelburger und Crêpes”, kommt der auf Zustimmung findende Vorschlag von Oma Annegret ein Gourmet Festival auszurichten. Gesagt – getan. Doch was braucht man alles? Vor allem einen echten Star Koch, da ist sich Maren sicher und freut sich schon auf ihr neues Kleid was sie zu diesem Anlass kaufen muss.
Tochter Hilke will gleich alles über Facebook und Instagram ins Netz bringen. Dank Reinhard, der ja schon kochende Erfahrungen in Hamburg gesammelt hat, kann sein ehemaliger Berufschulkollege und jetziger Fernsehkoch Steffen Henssler für das Gourmet Festival gewonnen werden. Maren traut ihrem Mann Jens nämlich gerade mal die Zubereitung von Pommes zu. Zwischendurch schneit noch der Mann vom Gesundheitsamt herein, doch Tochter Hilke schnappt ihn sich auf der einen Seite, unter dem anderen Arm eine Flasche Schnaps und mit einem schelmischen Lächeln zieht Sie ihn Richtung Küche. “Ik hööbe det as ei det, wat ik seenk”( ich hoffest es ist nicht das, was ich denke)verdreht Freundin Barbara die Augen und lässt ihrem Mimikspiel freien Lauf.
Die Umgestaltung und Dekoration des Restaurants steht neben der Bestelliste des Starkochs an. Auch hier hat Reinhard die zündende Idee seinen Badegast, einen waschechten Künstler mit moderner Kunst im Gepäck, zu fragen ob er im Gastraum der “schnellen Kartoffel” ausstellen möchte. Die Tür geht auf und das Publikum traut seinen Augen und Ohren nicht, die Ähnlichkeit ist verblüffend, die Betonung auf den Punkt getroffen und die Kleidung ganz wie ein Zwillingsbruder des bekannten Amrumer Künstlers. Maler “Punscho” stellt nicht nur eines seiner modernen Kunstwerke zur Verfügung, sondern lädt sich ganz geschickt auch selbst zu dem Gourmet Festival ein. Anfangs sind die Alle noch skeptisch, wer solle denn wohl ein Bild kaufen, auf dem nicht einmal zu erkennen ist, welchen Weg herum man es aufhängt. Doch nachdem Maren den stolzen Preis von drei tausend Euro hört, findet auch sie an der Kunst gefallen und somit einen geeigneten Platz im Restaurant.
Fast wäre alles perfekt, würde da nicht der Starkoch absagen und der Restaurant Kritiker/Tester Michelin zusagen. Doch Jens lässt sich trotz abwertenden Kommentaren seiner Frau nicht entmutigen und übernimmt jetzt das Ruder in der Küche. Dieter Bachmann wird noch schnell zur Hilfe geholt und dann beginnt die große Brutzelei. Schauplatz ist jetzt die Küche mit seinen ganz eigenen Starköchen. Es wird geschnippelt, gekocht und dekoriert. Friesisches Sushi ist nur eines der besonderen Leckerbissen. Das Restaurant ist voll besetzt und jeder Gast wird gut durchs Küchenfenster beobachtet. Sogar das moderne Kunstwerk findet einen Liebhaber und wird von Hilke verkauft. Zum Entsetzen von Barbara kommt die Testerin von Michelin auch noch aus Bayern, doch ihre Begeisterung für Jens und seine Kochkünste überstrahlen den südlichen Dialekt mitsamt der “fremdländischen” Ausdrücke.
Das kurze Chaos der unterwasser stehenden Waschküche kann zum Glück Ole retten, den wiederum Hilke vom Gourmetfestival rettet, denn “Gourmet an ik, det paaset ianfach ei tuup” (Gourmet und ich das passt einfach nicht zusammen). Ein Riesen Applaus bekommt “die schnelle Kartoffel” von seinen Gästen nach dem letzten Menü und kann einen vollen Erfolg verbuchen, diesen Erfolg hätte Jens auch gerne wieder bei seiner Maren, doch eines steht für sie felsenfest “Üüb Oomram wurd immer noch maaget, wat a wüfen sai-an det blaft so!”( auf Amrum wird immer noch gemacht was die Frauen sagen, und das bleibt auch so)
Das Publikum tobte und war begeistert, eine einzigartig tolle Leistung aller Schauspielerinnen und Schauspieler. Auch in diesem Jahr wurden die Spenden jeden Abends gesammelt und für den guten Zweck gewidmet, dieser ging “nur in die Nachbarschaft”, erzählt Jan Ruth und freut sich das auch TheNo den Pottwal des Öömrang Ferien unterstützt. Wo man auch hinhörte in den folgenden Tagen, alle durchliefen noch einmal dieses geniale Theaterstück, dass mit scharfen Bemerkungen, seinen Anspielungen, wirklichen Geschichten und zynisch frechen Art eine Brücke zwischen “Realität und Schauspiel” bildete. Die Zuschauer lobten, schmunzelten, freuten sich und wenn sie könnten hätten sie einen “Insel-Oscar ” verliehen. Föl soonk altemal!

Der Artikel Ein Insel-Oscar für TheNo… erschien zuerst auf AmrumNews.

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